35 Partner haben mittlerweile die freiwillige Vereinbarung zum Schutz des Schweriner Sees unterzeichnet.

Auf dem Schweriner See fühlen sich nicht nur seltene Wasservögel wohl, sondern auch Angler und Wassersportler. Zugvögel verweilen an seinen Ufern ebenso gerne wie Touristen. Damit sich Mensch und Tier hier auch in Zukunft gleichermaßen wohlfühlen, haben sich Vertreter verschiedener Interessengruppen und Behörden an einen Tisch gesetzt und die „Freiwillige Vereinbarung Naturschutz, Wassersport und Angeln im Vogelschutzgebiet Schweriner Seen“ erarbeitet.
32 Vereine, Verbände und Initiativen hatten die bisher unterzeichnet, am Dienstagnachmittag kamen noch einmal drei hinzu: Der Kreisanglerverband Schwerin, der Regionalanglerverband Wismarsche Bucht und die Marina Nord wollen mit ihren insgesamt mehr als 6000 Mitgliedern künftig die Vereinbarung umsetzen. Dazu gehören verschiedene Verhaltensregeln auf den Seen: beispielsweise die Rücksichtnahme auf Brut- und Rastvögel, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 25 Stundenkilometern auf der freien Wasserfläche und neun Stundenkilometern im ufernahen Bereich, das Abstandhalten zu Röhrichtbeständen – mindestens 30 Meter – und Anlegen nur dort, wo man keinen Schaden anrichtet.
Auf großen Tafeln rund um den See wird über diese Regeln informiert, ebenso auf Flyern, die das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg herausgegeben hat. Sein Leiter Henning Remus lobte am Dienstag noch einmal ausdrücklich, wie am See potentielle Konflikte gehandhabt werden. Staatliches Verwaltungshandeln sei leider oft unhandlich und wenig praktikabel. Durch die Freiwillige Vereinbarung machten die Unterzeichner deutlich, dass sie sich ihrer Verantwortung für den Naturraum bewusst sind.
Oberbürgermeister Rico Badenschier ging sogar noch einen Schritt weiter: Die Vereinbarung sei ein „Meilenstein“ im Umgang mit dem See und der einzig mögliche und richtige Weg, um mit unterschiedliche Interessen in diesem Bereich umzugehen. Gleichzeitig betonte er, wie fragil das Ökosystem See sei: „Heute, am 14. März 2023, erreicht der Schweriner See erstmals in diesem Jahr seinen mittleren Wasserstand von 1,11 Metern“, sagte Badenschier. Das sei recht spät. Weil sich der See nur bis April fülle, hofft der Oberbürgermeister auf viel Regen in den kommenden Wochen. Damit extreme Niedrigwasser im Sommer und die damit verbundenen Probleme in diesem Jahr möglichst ausbleiben.

Maren Ramünke-Hoefer, SVZ