Vollständig geimpfte Menschen müssen vom 1. Mai an in Mecklenburg-Vorpommern keinen Negativ-Test mehr beim Friseur vorlegen. Das gelte auch für andere Bereiche mit Testpflicht, wie die Außenbereiche der Zoos oder die Baumärkte, kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Montag nach dem Bund-Länder-Impfgipfel und einem anschließenden Impfgipfel in Mecklenburg-Vorpommern an. Dies sei ein kleiner Schritt für mehr Normalität, sagte die Regierungschefin.

Nach Angaben des Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) haben aktuell 6,55 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern den vollständigen Covid-Impfschutz nach zwei Spritzen. Sie könnten andere Menschen nicht mehr anstecken, sagte Schwesig.

Ab Mai soll außerdem neu die Prioritätsgruppe drei in MV berechtigt sein, eine Corona-Schutzimpfung zu bekommen. Diese Impfungen sollen vorrangig über die 1700 Arztpraxen im Land erfolgen, sagte Schwesig. So soll die überlastete zentrale Terminvergabe des Landes geschont werden. In den kommunalen Impfzentren sollen im Mai vorrangig die anstehenden Zweitimpfungen gegeben werden.

Zur Prioritätsgruppe drei zählen unter anderem Menschen ab 60 Jahre, Mitarbeiter im Lebensmitteleinzelhandel, Polizisten, Feuerwehrleute sowie Mitarbeiter von Regierung und Verwaltung. Auch chronisch Kranke, wie Rheumatiker, Asthmatiker, Diabetiker, sowie Dickleibige mit einem Body-Mass-Index von über 30 zählen dazu.

Schwesig erwartet im Mai die Lieferung von 310 000 Impfdosen für Mecklenburg-Vorpommern und im Juni 582 000. Das reiche aber nicht aus, um allen Menschen der Prioritätsgruppe drei sofort ein Impfangebot zu machen, dämpfte die Regierungschefin zu große Erwartungen. «Das ist eine sehr große Gruppe.» Vorgezogen worden seien aus dieser Gruppe bereits die Lehrer der weiterführenden Schulen. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hat nach eigenen Angaben die Erstimpfung der Lehrer und Erzieher bereits abgeschlossen. Dort waren am Wochenende 781 Lehrer von Gymnasien und Regionalen Schulen geimpft worden.

Das Land hat beim Impfen in den vergangenen Tagen unter anderem durch freie Impftage ohne Termin im Ländervergleich aufgeholt. Bis Montag waren 24,1 Prozent der Bevölkerung erstgeimpft. Das war Platz sechs im Vergleich der Bundesländer. Von den gut 53 000 Impfdosen von Astrazeneca, die sich in den Kühlschränken stapelten, seien jetzt noch 13 000 bei den Hausärzten übrig, sagte Schwesig. Um den Berg restlos abzuarbeiten, hatte das Land Astrazeneca für alle ab 18 Jahren freigegeben.

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