Am Dienstag, 02.09.2025, wurden etwa 100 Kilogramm vorgestreckte Jungaale im Wert von 5.000 Euro in die Warnow eingesetzt.

Vorgestreckte Aale – die Tiere finden nun den Weg in ihr neues Heimatgewässer. Foto: Claudia Thürmer

Die WEMAG unterstützt seit mehreren Jahren die Initiative des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAV), die den Erhalt und Bestandsaufbau der bedrohten Tierart zum Ziel hat. „Die Aalaktie ist ein fester Bestandteil unserer ökologischen Projekte, mit denen wir den Natur- und Umweltschutz in der Region fördern. Mit unserem Engagement wollen wir dazu beitragen, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren“, erklärt im Vorfeld der Veranstaltung WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart, der zusammen mit WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann am Aalbesatz teilnehmen wird.
Die WEMAG hat 2018 die Aalaktie des Landesanglerverbandes übernommen und stellte jährlich 3.500 Euro für den Aalbesatz zur Verfügung – seit 2020 sind es 5.000 Euro.

Bernd Dickau, Präsident des Landesanglerverbandes M-V ergänzt: „Die kontinuierliche gute Zusammenarbeit mit der WEMAG ist für uns inzwischen eine verlässliche Größe im jährlichen Besatzprogramm des LAV. Zur Arterhaltung und Unterstützung des gefährdeten europäischen Aals bringen wir seit nunmehr rund 3 Jahrzehnten Jungaale im Wert von jährlich mehr als einhunderttausend Euro in unsere Gewässer ein. Der Erfolg ist bereits sichtbar.“

LAV-Präsident Dickau und WEMAG-Vertriebsleiter Hillmann entlassen die Besatz-Aale in die Warnow. Foto: WEMAG/ Stephan Rudolph-Kramer

HINTERGRUND:
Der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. organisiert 47.500 Mitglieder in über 600 Vereinen. Er ist in M-V der größte Naturschutzverband. Mit rund einer viertel Million ehrenamtlicher Arbeitsstunden im Jahr leisten Anglerinnen und Angler umfangreiche Fischhege-, Gewässerpflege- und Umweltschutzarbeiten. Zu den wahrgenommenen Aufgaben gehört eben auch der Artenschutz. Seit drei Jahrzehnten besetzt der LAV jährlich Aale, inzwischen im Wert von mehr als 100.000 Euro. Ein Teil der Gesamtsumme wird über EU-Mittel im Rahmen des EMFAF und das Land M-V finanziert. Der LAV bietet Vereinen, Regionalverbänden wie auch Privatpersonen oder Geschäftskunden die Möglichkeit, Aalaktien zu erwerben. Diese werden in ihrer finanziellen Aufwendung zu 100 % in den Kauf von Jungtieren eingebracht. Die vorgestreckten Aale aus dem Spendenerlös wiegen etwa sieben Gramm bei 10 bis 15 Zentimeter Länge, sind kräftig, stabil und munter. In großen Bassins werden sie zu geeigneten Seen gefahren und dort eingesetzt. Dort verbringen sie ihr Aal-Leben mit meist guten zehn bis sogar dreißig Jahren. 


Der Weg der Aale: Mit dem Golfstrom gelangen winzige Glasaale, leichter als ein Gramm, aus der Sargassosee an die Atlantikküste Europas. Vor Spanien, Frankreich und England werden sie gefischt und dann in Holland auf Aalfarmen aufgezogen. Über den Handelsweg gelangen sie nach Deutschland, werden hier eingekauft und in hiesige Gewässer eingesetzt. Diese weiten Wege schaffen diese Tiere ohne Hilfe nur sehr schwer und in geringer Population. Deshalb werden sie seit 3 Jahrzehnten durch LAV-Besatzaktionen unterstützt. So bleibt diese Art in Mecklenburg-Vorpommern erhalten und hat ein breites Spektrum an Gewässern europaweit zur Verfügung. Selbst wenn Havarien oder Naturgewalten in einigen Gebieten für sie lebensbedrohlich werden, können sie in anderen weiter existieren – das ist Artenschutz in höchster Form.

Die an der Aktion Beteiligten von WEMAG und LAV, eine starke Gemeinschaft. – Foto: WEMAG/ Stephan Rudolph-Kramer