Rostock. Er besitzt eine auffällig bunte Färbung. Das Verbreitungsgebiet des Schönlings unter den Flossenträgern erstreckte sich einst auf Nordamerika, insbesondere den Osten Kanadas und der USA. Mittlerweile ist der Sonnenbarsch, der ein auffallend großen Kopf und markante Kiemendeckel aufweist, aber auch hierzulande anzutreffen.
„In Mecklenburg-Vorpommern gibt es ihn bereits an einigen Stellen, vor allem in stehenden Gewässern. Dazu gehört beispielsweise der Pottteich in Gorow (Landkreis Rostock)“, bestätigt Mario Voigt-Haden (57). Der Mitarbeiter im Referat Natur-, Arten- und Umweltschutz des Landesanglerverbandes (LAV) betont, dass bisher knapp 30 cm lange Tiere im Nordosten nachgewiesen wurden. „Diese Raubfische sind jedoch noch relativ selten“, so der Fachmann.
Wilfried Redmer (62) aus Upahl (Nordwestmecklenburg) holte einen dieser Exoten aus der Stepenitz in Börzow. Das Flüsschen ist hier nur etwa vier Meter breit und im Schnitt nicht mal einen Meter tief. „Ich habe nicht geglaubt, dass man hier Sonnenbarsche fangen kann“, erklärt Redmer. Deshalb staunte der 62-Jährige nicht schlecht, wer sich da seinen kleinen Mistwurm, den er an einer Posen-Montage angeboten hatte, geschnappt hatte.
Mit dem 11 cm langen und 24 Gramm schweren Exoten haben die Petrijünger nun auch seit langer Zeit wieder einmal die 40er Marke bei der beliebten OZ-Gemeinschaftsaktion „Fisch des Jahres“ geknackt. Seit fast zwei Jahrzehnten sind die OSTSEE-ZEITUNG, der LAV sowie die Fachmärkte von Angeljoe die Organisatoren.
Mit einem 27 cm langen Knurrhahn eröffnete derweil Herold Baartz gar die 41. Kategorie. Am 1. Dezember fing der 64-Jährige aus Röbel (Mecklenburgische Seenplatte) den Raubfisch in der Ostsee vor Warnemünde. Das weiße Fleisch des vorzüglichen Speisefisches eignet sich übrigens auch sehr gut für eine Bouillabaisse.
Und noch eine wichtige Anmerkung in eigener Sache. Klar wird es zum Jahresende noch einmal besonders interessant, welcher Petrijünger in den verschiedenen Kategorien die Nase vorn hat. So hatte beispielsweise Diana Mehlandt aus Goldberg (Ludwigslust-Parchim) Ende September einen kapitalen Karpfen an der Schnur. Und es gelang ihr, im Bauersee bei Güstrow (Landkreis Rostock) einen 1,05 Meter langen und 29 Kilo schweren Brocken erfolgreich anzulanden.
Das Problem: Die Meldung dieses Superfangs erfolgte erst am 8. Dezember. Ergebnis: Der kapitale Fisch konnte leider nicht in die Wertung aufgenommen werden. Denn die seit vielen Jahren existierenden Teilnahmebedingungen besagen, dass spätestens 31 Tage nach dem Fang bei einem der drei Organisatoren der Gemeinschaftsaktion die Nachricht nebst Nachweisen (siehe Teilnahmebedingungen unter Angeln/ Größter Fisch auf unserer Homepage) eingehen muss.
„Wir prüfen alle Meldungen auf Seriosität und die mit Fotos bestätigten Angaben. Im Sinne der Fairness legen wir großen Wert auf die Einhaltung der Teilnahmebedingungen“, verdeutlicht Claudia Thürmer, stellvertretende LAV-Geschäftsführerin.
Für das diesjährige Angeljahr läuft nun der Endspurt. Vielleicht gelingt beispielsweise beim „Fisch der 1000 Würfe“ – der Meerforelle – noch der ganz große Wurf. Seit 15. Dezember ist die aktuelle Schonzeit in der Ostsee vorbei. Der bisherige Spitzenfang gelang dem Greifswalder August Vogt. Der Achtjährige kämpfte auf Hiddensee erfolgreich mit einem 95 cm langen und fast zehn Kilo schweren Exemplar. Bis 31. Januar ist es noch möglich (siehe Tabelle unter Angeln/ Größter Fisch auf unserer Homepage), die im Dezember gefangenen Flossenträger zu melden. …
Volker Penne