Die Wiederansiedlung des Störs in der Ostsee kommt voran. Am Donnerstag setzten Helfer vor Sassnitz auf Rügen 50 künstlich aufgezogene Jungtiere aus, wie das Umweltministerium in Schwerin mitteilte. Die subadulten – also noch nicht voll ausgereiften – Störe seien zwischen 500 und 1500 Gramm schwer.

Damit wurden in diesem Jahr bisher mehr als 600 junge Baltische Störe vor Rügen und Usedom ins Meer gesetzt. Außerdem seien in Lebus an der Oder (Brandenburg) 400 Tiere ausgesetzt worden. In den vergangenen 15 Jahren wurden den Angaben zufolge insgesamt mehr als drei Millionen in Born auf dem Darß erbrütete Baltische Störe im Odereinzugsgebiet und in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns ausgesetzt.

Störe bei der Aufzucht in der Aquakulturanlage Born auf dem Darß/ Foto: Claudia Thürmer

Das Projekt zahle sich aus, hieß es. «Durch das Monitoring wissen wir von Sichtungen in Zuflüssen der Ostsee», erklärte Umweltminister Till Backhaus (SPD). Dies sei ein großer Gewinn für die Artenvielfalt des Ostseeraums. «Der Stör wird einmal wieder zur Ostsee gehören, wie er es schon für Millionen von Jahren tat», meinte er. Der Stör galt seit den 1970er Jahren in der Ostsee als ausgestorben.

Für die Beobachtung der Bestände werden Meldungen von Störfängen mit zehn Euro belohnt. Backhaus rief Fischer und Angler auf, Tiere zu melden und so die Forschung zu unterstützen. Die an der Küste ausgesetzten Tiere seien linksseitig ihrer Rückenflosse markiert.

«Rückmeldungen von gefangenen markierten Stören helfen, das Wanderungsverhalten nach dem Besatz besser zu verstehen», erklärte der Minister. Auch unmarkierte Tiere könnten beim Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei gemeldet werden. Als Nachweis und zur Artunterscheidung werde in diesem Fall um ein Foto gebeten.

Quelle: https://www.landtag-mv.de/dpa-ticker