Gemeinsam bedrohte Tierart erhalten

Der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAV MV) und der Energieversorger WEMAG haben erneut gemeinsam junge Aale in Mecklenburger Seen eingesetzt. Dazu trafen sich Axel Pipping, Geschäftsführer des LAV MV mit WEMAG-Vorstand Capar Baumgart am Goldberger See. Dort entließen sie etwa die Hälfte von insgesamt rund 100 Kilogramm vorgestreckter Jungaale im Wert von 5.000 Euro in das Gewässer. Die übrigen Tiere wurden anschließend im Neuhofer See eingesetzt. Die etwa 10.000 kleinen Aale wiegen jeweils etwa 10 Gramm und sind 15 bis 20 Zentimeter lang. Jetzt bewohnen die Jungaale vor allem die Schilfgebiete im Uferbereich.
Auch in diesem Jahr hatte das kommunale Energieunternehmen wieder LAV-Aalaktien erworben. Mit ihrem Engagement unterstützt die WEMAG die Aktion des Landesanglerverbandes „Rettet den europäischen Aal“, die den Erhalt und Bestandsaufbau der bedrohten Tierart zum Ziel hat.
„Die Aalaktie ist ein fester Bestandteil unserer ökologischen Projekte, mit denen wir den Natur- und Umweltschutz in der Region fördern. Wir wollen dazu beitragen, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren“, erklärte WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart. „Für jeden Kunden, der sich für unser Erdgasprodukt entscheidet, investieren wir zehn Euro, um diese Projekte zu unterstützen. Dazu gehören neben der Waldaktie und den MoorFutures-Zertifikaten auch die Wildtierhilfe MV sowie die Erhaltung, Revitalisierung und Neuanlage von Streuobstwiesen, die zu den artenreichsten Biotopen Europas gehören“, ergänzte Baumgart und kündigte eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Landesanglerverband an.
Am 22. Oktober 2018 hatten der LAV MV und die WEMAG eine Vereinbarung unterzeichnetet, nach der das kommunale Energieunternehmen jährlich 3.500 Euro für den Aalbesatz zur Verfügung stellt. Es folgte eine weitere Vereinbarung, nach der die WEMAG ab 2020 jährlich 5.000 Euro in den Aalbesatz investiert.

„Die Zusammenarbeit mit der WEMAG ist für uns inzwischen eine verlässliche Größe im jährlichen Besatzprogramm des LAV MV. Zur Arterhaltung und Unterstützung des gefährdeten europäischen Aals bringen wir seit rund drei Jahrzehnten Jungaale, inzwischen im Wert von jährlich mehr als einhunderttausend Euro, in unsere Gewässer ein. Der Erfolg ist bereits sichtbar“, sagte LAV-Geschäftsführer Axel Pipping.

HINTERGRUND:
Der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. organisiert 46.000 Mitglieder in über 600 Vereinen. Er ist in M-V der größte Naturschutzverband. Mit rund einer viertel Million ehrenamtlicher Arbeitsstunden im Jahr leisten Anglerinnen und Angler umfangreiche Fischhege-, Gewässerpflege- und Umweltschutzarbeiten. Zu den wahrgenommenen Aufgaben gehört eben auch der Artenschutz. Seit drei Jahrzehnten besetzt der LAV MV jährlich Aale, inzwischen Jahr für Jahr im Wert von rund 100.000 Euro. Ein Teil der Gesamtsumme wird über EU-Mittel finanziert. Der LAV MV bietet Vereinen, Regionalverbänden wie auch Privatpersonen oder Geschäftskunden die Möglichkeit, Aalaktien zu erwerben. Diese werden in ihrer finanziellen Aufwendung zu 100 % in den Kauf von Jungtieren eingebracht. Die Aale aus dem Spendenerlös kommen zumeist im Mai in Mecklenburg-Vorpommern an, wiegen dann sieben Gramm bei 10 bis 15 Zentimeter Länge, sind kräftig, stabil und munter. In großen Bassins werden sie zu geeigneten Seen gefahren und dort eingesetzt. Dort verbringen sie ihr Aal-Leben mit meist guten zehn bis sogar dreißig Jahren. 

Der Weg der Aale: Mit dem Golfstrom gelangen winzige Glasaale, leichter als ein Gramm, aus der Sargassosee an die Atlantikküste Europas. Vor Spanien, Frankreich und England werden sie gefischt und dann in Holland auf Aalfarmen aufgezogen. Über den Handelsweg gelangen sie nach Deutschland, werden hier eingekauft und in hiesige Gewässer eingesetzt. Diese weiten Wege schaffen diese Tiere ohne Hilfe nur sehr schwer und in geringer Population. Deshalb werden sie seit 3 Jahrzehnten durch LAV-Besatzaktionen unterstützt. So bleibt diese Art in Mecklenburg-Vorpommern erhalten und hat ein breites Spektrum an Gewässern europaweit zur Verfügung. Selbst wenn Havarien oder Naturgewalten in einigen Gebieten für sie lebensbedrohlich werden, können sie in anderen weiter existieren – das ist Artenschutz in höchster Form.


Bildtext:

Foto: Aale, finanziert über die Aalaktie von 5000 Euro der WEMAG, werden hier in den Goldberger See eingesetzt. Foto: Claudia Thürmer

Über die WEMAG

Die Schweriner WEMAG AG ist ein bundesweit aktiver Öko-Energieversorger mit regionalen Wurzeln und Stromnetzbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Zusammen mit der WEMAG Netz GmbH ist sie für ca. 16.000 Kilometer Stromleitungen verantwortlich, vom Hausanschluss bis zur Überlandleitung.

Das Energieunternehmen liefert seinen Privat- und Gewerbekunden neben Strom, Erdgas und Netzdienstleistungen auch die Planung und den Bau von Photovoltaik- und Speicheranlagen, Elektromobilität, Internet, Telefon sowie Digital- und HD-Fernsehen aus einer Hand.

Die 1997 gegründete Telekommunikationsgesellschaft WEMACOM betreibt in Westmecklenburg ein umfangreiches Telekommunikationsnetz und baut mit Partnern Glasfasernetze für Privat- und Geschäftskunden in der Region.

Regionale Verbundenheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit bestimmen das Handeln der WEMAG AG. Die WEMAG AG leistet erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien, berät zu Fragen der Energieeffizienz und bietet die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung über die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG. Die WEMAG AG befindet sich seit Januar 2010 im Mehrheitsbesitz der Kommunen ihres Versorgungsgebietes.