Seit einigen Tagen treiben unzählige tote Fische in der Oder, die derzeit nur wenig Wasser führt. Mittlerweile wurden auch tote Fische auf Höhe Frankfurt/Oder und Schwedt entdeckt. Knapp 100 Kilometer nördlich mündet die Oder ins Stettiner Haff, das mit Usedom und der Ostsee verbunden ist.

Inzwischen wird Warnung aus Umweltministerium laut

“Mit Sorge verfolge ich das Fischsterben in der Oder. Die Oder fließt in das Stettiner Haff und mündet zwischen der Insel Usedom und der Halbinsel Wolin bei Świnoujście (Swinemünde) in die Ostsee. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass auch Mecklenburg-Vorpommern die Auswirkungen der vermuteten Gewässerverschmutzung durch industrielle Einleitungen zu spüren bekommt” teilte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Freitagmittag mit. Die zuständigen Behörden seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Das weitere Geschehen werde genau verfolgt. Zunächst müsse aber die Ursache für das Fischsterben zweifelsfrei geklärt werden, so Backhaus. Erst dann könnten geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.

Der LAV M-V e.V. bittet deshalb dringend alle Anglerinnen und Angler die Entnahme von Fischen aus den Gewässer-Bereichen Stettiner Haff und Usedom bis auf Weiteres zu unterlassen. Erste Erkenntnisse lassen eine Verunreinigung durch Quecksilber vermuten, hier ein Auszug aus dem Bericht des NDR mit dem LINK: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Fischsterben-in-der-Oder-Gefahr-auch-fuer-Stettiner-Haff-und-Usedom,fischsterben382.html

Fischsterben: Vieles deutet auf Quecksilber als Ursache hin

Die polnischen Behörden rätseln noch über die Ursache des Fischsterbens. Analyse-Ergebnisse von Wasserproben würden frühestens erst am Sonntag erwartet, hieß es. Allerdings berichtet der rbb, dass Mitarbeiter des brandenburgischen Landeslabors bei der ersten Auswertung von Proben hohe Werte von Quecksilber in den Wasserproben nachgewiesen hätten. Die Rede ist von derart hohen Werten, dass das Testergebnis nicht darstellbar sei und die Testung wiederholt werden müsse.

Ursache für Fischsterben offiziell weiter unklar

Ein Warnhinweis zum Fischsterben im deutsch-polnischen Grenzflusses Oder hängt am Ufer. © Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Dennoch ist die Ursache offiziell weiter unklar, wie der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Freitag in Schwedt betonte. “Quecksilber ist gefunden worden, das ist richtig. Aber wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussage treffen, dass Quecksilber ursächlich für den Tod der Fische verantwortlich ist.” Zu wenig Sauerstoff im Wasser als Ursache für das Fischsterben wird hingegen weitgehend ausgeschlossen. Laut Bundesumweltamt ist Quecksilber für Menschen und Tiere giftig. Der Stoff kann vom Organismus nicht ausgeschieden werden und reichert sich im Körper an.