Das Fischsterben im Kleinen Jasmunder Bodden hat sich mittlerweile auf den Großen Jasmunder Bodden ausgedehnt und zeigt noch immer ein akutes Geschehen.

Die zuständigen Behörden haben inzwischen eine sehr umfangreiche Untersuchung verschiedenster Parameter und Symptome vorgenommen, um die Ursache zu ermitteln. Demnach können Fischkrankheiten aufgrund bakterieller oder viraler Infektionen ebenso ausgeschlossen werden wie eine Auswirkung der gelegentlich als toxisch wirkenden Bakterien oder Planktonorganismen. Auch die bei Fischsterben häufig festgestellten wassergefährdenden Stoffe wurden nicht als ursächlich detektiert.

Aktuell wird intensiv nach anderen toxischen Stoffen untersucht, die im Wasser gelöst sein können. Hierzu ist ein sehr breites Screening in Speziallaboren erforderlich, das bereits beauftragt wurde. Gegebenenfalls müssen weitere spezialisierte Einrichtungen herangezogen werden.

Da die Ursache noch nicht bekannt ist, hat der Landkreis Vorpommern-Rügen heute eine Empfehlung gegeben, bis auf Weiteres auf das Angeln und Fischen im Bereich des Kleinen und Großen Jasmunder Boddens und ebenso auf eine Verwertung oder auf den Verzehr von Fischen aus diesen Gewässern zu verzichten.

Entsprechend empfiehlt auch die oberste Fischereibehörde des Landes, bei der Ausübung der Fischerei und des Angelns derzeit den Kleinen und Großen Jasmunder Bodden vorsorglich zu meiden.

Eine solche Maßnahme erscheint geboten, bis die Ursache des Fischsterbens ermittelt wurde und ausgeschlossen werden kann, dass von den gefangenen Fischen als Lebens- oder Futtermittel ein Risiko für Mensch und Tier ausgeht. Immerhin zielen die Fischerei und das Angeln hauptsächlich darauf ab, Fische zur Nutzung als hochwertige Lebensmittel zu fangen.

i.A. Kay Schmekel Fischereireferent

Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume

und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern

Dank an die organisierten Anglerinnen und Angler der obersten Fischereibehörde unseres Landes von Referent Kay Schmekel. Zitat aus dem Schreiben zur aktuellen Fischereiausübung:

„Zunächst darf ich den vielen aufmerksamen Mitgliedern Ihres Verbandes herzlich danken, die frühzeitig auf das Ereignis hingewiesen und Proben gesichert haben. Ebenso herzlich danke ich im Namen von Minister Dr. Till Backhaus allen tatkräftigen Anglerinnen und Anglern für die Hilfe vor Ort bei der Erfassung der Schäden und der Bergung der toten Tiere im und am Gewässer.“